Kathina-Roben Schenkungszeremonie

Grosse zeitlich begrenzte Schenkung

 Kathina Roben-Schenkungszeremonie 

Die Kathina-Roben Schenkungszeremonie ist eine der bedeutendsten Traditionen des Buddhismus. Ihre Ursprünge reichen zurück bis in die Zeit Buddhas vor über 2500 Jahren. Gläubige Buddhisten aus der ganzen Welt besuchen jedes Jahr ihre Lieblingstempel, um bei diesem jährlichen Ereignis Puñña (spirituelle Energie) zu erwerben. Jedem Tempel ist es gestattet, seine Kathina-Zeremonie an einem Tag während eines einmonatigen Zeitraums zu veranstalten, der auf das Ende der buddhistischen Regenklausur zwischen dem ersten Tag des 11.  abnehmenden Mondes und dem 15. Tag des 12.  zunehmenden Mondes folgt.

Die Buddhistische Regenzeit ist ein dreimonatiger Zeitraum, in dem sich die Mönche an einem Ort aufhalten, um sich gewissenhaft auf ihre spirituelle Praxis zu konzentrieren. Diese intensive Zeit des Trainings inspiriert die Laien den Sangha zu unterstützen, um ihre Bemühungen um Selbstreinigung zu würdigen. Da die Buddhisten glauben, dass die Reinheit des Empfängers das Puñña erhöht, das durch den Akt der Großzügigkeit entsteht, ist das Puñña aus der Schenkung der Kathina-Robe unermesslich groß. Dies ist einer der vielen Gründe, warum die Kathina-Zeremonie so beliebt ist und für Tempel in Ländern wie Thailand in der Regel die größte Zeremonie des Jahres darstellt.

 Der historische Hintergrund der Kaṭhina-Roben Schenkung 

Während Buddha im Jetavana-Tempel in Shravasti verweilte, reiste eine Gruppe von dreißig Mönchen von Patha aus, um den Buddha zu besuchen. Nachdem sie auf halber Strecke anhielten, um die dreimonatige Regenzeit in Saket zu verbringen, das etwa 96 Kilometer von Shravasti entfernt war, machten sie sich eilig auf den Weg, um den Buddha zu besuchen. Allerdings war die Regenzeit zu diesem Zeitpunkt noch nicht zu Ende.

Daher waren die Straßen durch das Regenwasser verschlammt, was die Reise ziemlich schwierig machte. Als sie den Jetavana-Tempel erreichten, gingen die Mönche mit abgewetzten, schlammbespritzten Gewändern zu Buddha. Nachdem Buddha diese Gruppe von Mönchen und den schlechten Zustand ihrer Gewänder gesehen hatte, beschloss er, dass von nun an alle Mönche, die die dreimonatige Regenzeit einhalten, von den treuen Laien eine neue Robe erhalten können. Aus dieser Situation heraus entstand die Kathina-Roben Schenkungszeremonie, die bis heute erhalten geblieben ist. 

 Das Puñña aus der Schenkung der Kaṭhina-Robe 

Für Laien:   Laien, welche die Kathina-Robe darbringen oder an der Zeremonie teilnehmen, erhalten großes  Puñña.

Für den Sangha:  laut dem Vinayapitaka wird ein Mönch, der die Kathina-Robe erhält, ebenfalls eine große Menge an Puñña erlangen.

Die Früchte des Puñña aus der Darbringung der Kaṭhina-Robe für teilnehmende Laien und Mönche kann wie folgt zusammengefasst werden:

1. Sie werden in einer heilen Familie mit rechter Ansicht, Ehre und Ruhm wiedergeboren.

2. Sie werden mit einem vollständigen und gesunden Körper wiedergeboren.

3. Sie werden mit strahlender und schöner Haut und einem hellen und glücklichen Bewusstsein wiedergeboren.

4. Sie werden reichlich Wohlstand haben und müssen nicht leiden, um ihren Wohlstand zu verdienen.

5. Sie werden in der Lage sein, ihren Reichtum gut zu nutzen, um mehr Verdienste in Vorbereitung auf ihr nächstes Leben zu erwerben.

6. Wenn sie diese Welt verlassen, werden sie zumindest in den Himmel kommen.

 Warum führt die Schenkung der Kaṭhina-Roben zu großem Puñña? 

Die zusätzlichen Gründe, warum das Schenken der Kaṭhina-Roben zu großem Puñña führt sind seine Anforderungen und Beschränkungen, die diese Tat auch von anderen heilsamen Taten unterscheiden.

1. Zeitliche Begrenzung: Die Kathina-Robe muss innerhalb eines Monats nach dem Ende der buddhistischen Regenzeit dargebracht werden. Es handelt sich also um eine zeitlich begrenzte Schenkung.

2. Limitation der Schenkung: Die Schenkung muss für den gesamten Sangha (Mönchsgemeinschaft) sein und nicht für einen bestimmten Mönch wie bei anderen Schenkungen.

3. Limitierte Gelegenheit: Die Schenkung findet für jeden Tempel nur einmal im Jahr statt.

4. Begrenzung des Empfängers: Damit ein Tempel die Kathina-Schenkung erhält, müssen mindestens fünf Mönche die dreimonatige Regenzeit in diesem Tempel verbringen. Die 5 Mönche müssen die Roben-Schenkung gemeinsam empfangen.

5. Besondere Frist: Der Mönch, der die Robe erhalten soll, muss die Kathina Khandhaka Zeremonie an diesem Tag durchführen und kann das Ritual nicht auf den nächsten Tag oder einen anderen Tag verschieben.

6. Spezifische Schenkung: Die Kathina-Robe muss eine der drei Roben für Mönche sein.

7. Der Wunsch von Buddha: Die Schenkung der Kathina-Robe geht auf den Wunsch von Buddha selbst zurück. Alle anderen Arten von Schenkungen, wie z.B. die Regenschauer-Robe, gehen auf den Wunsch von Laien zurück, die den Buddha um die Erlaubnis baten, eine solche Schenkung darzubringen.

8. Besonderes Puñña: Die reine spirituelle Energie, die aus der Darbringung der Kathina-Robe kommt sowohl den Laien zugute, die die Robe darbringen, als auch dem Sangha, der die Darbringung erhält und sich an ihrem Puñña erfreut.

Wir sehen, dass die Schenkung der Kathina-Robe ein besonderes Puñña mit vielen Anforderungen ist. Dies macht es sowohl für den Geber als auch für den Empfänger ziemlich einzigartig. Außerdem bringt sie einen großen Nutzen für den Tempel, der die Zeremonie durchführt. Aufgrund der Beliebtheit der Kathina-Zeremonie kann dieses Ereignis in der Regel eine große Menge an Spenden einbringen, die für die Instandhaltung und den Unterhalt des Tempels verwendet werden können. Dies trägt dazu bei, den betreffenden Tempel für die Mönche lebenswerter zu machen und Laien die Möglichkeit zu geben, die Lehren Buddhas zu lernen und zu praktizieren.

 Aktivitäten zum Kathina-Fest im Wat Phra Dhammakaya 

Der Dhammakaya-Tempel organisiert die Schenkung der Kathina-Robe am Sonntag, dem 6. November 2022. In der Vergangenheit reiste eine große Anzahl von Anhängern aus dem ganzen Land und sogar aus Übersee zum Tempel, um an diesem Ereignis teilzunehmen. Angesichts der Beschränkungen für große Versammlungen aufgrund der COVID-19-Pandemie wird der Dhammakaya-Tempel die Besucher jedoch nicht persönlich empfangen, sondern die Zeremonie live über die Online-Meeting-Anwendung ZOOM abhalten. Auf diese Weise können die Menschen von überall auf der Welt an der Zeremonie teilnehmen, indem sie sich einfach einloggen und ihre Kamera einschalten. Diejenigen, die teilnehmen, werden Seite an Seite auf einem großen Monitor im Tempel angezeigt, der während der Live-Übertragung gezeigt wird. So entsteht ein Gefühl der Einheit, als ob wir alle gemeinsam an der Zeremonie teilnehmen könnten. Das Puñña und der innere Frieden, die von allen Teilnehmern erzeugt werden, werden sowohl dem Leben jedes Einzelnen zugutekommen als auch einen Beitrag zur Lösung dieser globalen Krise leisten. Laden Sie einen Freund ein und kommen Sie zu uns auf Zoom, um an diesem besonderen Ereignis teilzunehmen!